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Auswandern nach Mallorca

Auswandern nach Mallorca

Seite 322 read different Motiven befeuert wird (die oft beklagte „Plünderung“ der in Katalonien einge- hobenen Steuergelder, die an die Bürokratie in Madrid und an arme Regionen wie Andalusien umverteilt würden), dürfte die Klarstellung der EU-Führung dem katalanischen Enthusiasmus für einen eigenen Staat einen Dämpfer auf- setzen. Zumal die Katalanen wegen ihrer Geschäftstüchtigkeit und ihres res- triktiven Umgangs mit der Geldbörse als die „spanischen Schwaben“ gelten. Die EU hat klargestellt: Sollte Katalonien sich abspalten, steht der neue Staat erst mal draußen. Dazu kommt, dass anders als im Baskenland die traditionelle Unternehmer-Bourgoisie zu den treibenden Kräften des Separatis- mus gehört. Die merkwürdige Interessensüberschneidung zwischen linkslinken Separatisten und konserva- tiven Nationalisten verlieh der Bewegung in Katalonien auch ihren mächtigen Schub. Die Klarstellung der EU dürfte nun dazu führen, dass die im Unterneh- mertum heimischen „Independentistas“ diskret gegenrudern, damit es nicht zum Äußersten kommt. Die letzte Episode dieser Entwicklung ist die „Declar- ación de Barcelona“ von 60 mehrheitlich deutschen Unternehmern, die in Katalonien tätig sind und Anfang Februar 2014 klar gegen die Unabhängig- keitsbestrebungen Stellung bezogen haben. Dabei muss man auch berücksichtigen, dass die aktuelle Konstellation das Ergebnis einer momentanen politischen Polarisierung ist, die ihre Ursachen nicht nur in der Wirtschaftskrise hat, sondern auch in einem eklatanten Man- gel an Diplomatie in Madrid und dem Rückenwind populistischer Politiker in Katalonien. Es ist gut möglich, dass die Bewegung an Brisanz verliert, sobald eine spürbare wirtschaftliche Erholung einsetzt und bestimmte politische Köpfe von der Bildfläche verschwinden. Was die Balearen betrifft: Wie eingangs erwähnt ist die Unabhängigkeitsbe- wegung auf den Inseln praktisch ohne Bedeutung. Die Insulaner teilen zwar bis in konservative Kreise hinein den Unmut der Katalanen über den „expolio fiscal“ (steuerliche Ausbeutung), was im Jahr 2013 sogar dazu führte, dass die Regionalregierung eine Breitseite gegen die eigenen Parteifreunde in Mad- rid abfeuerte, doch fehlt es den Balearen an Radikalität und Aufmüpfigkeit,

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